Freitag, 20. November 2009

20.11.09

Nach dem gestrigen wunderbaren Carpaccio in einer Brasserie bei der Kirche St-Germain-des-Près mit einem exquisiten Salat dazu, mit anschliessendem Café Gourmand das den Aufenthalt in diesem Lokal abgerundet hat (nicht zu vergessen der feine Bordeaux der dazu serviert wurde), kam heute der wohl grösste kulinarische Fall den man erleben kann. Jedes unserer Verpflegungscentre ist 10-mal besser. Die Kaserne der Rekruten, in der heute die Ausbildung stattfand, kredenzte uns einen ausgetrockneten Lachs, der wohl ein bisschen zulange im Ofen gehalten wurde, dazu gab es ein überfettetes Ratatouille (das sollte es wohl gewwesen sein), begleitet wurde das ganze von einem abgestandenen russischen Salat, den man besser wie ich es tat ausgelassen hat. Zu erwähnen sind speziell die hygienischen Bedingungen. Das Plateau tropfte noch vom Abwaschwasser, da es nur kalt gespült wurde und das wurde nur oberflächlich gemacht, da sich auf meinem Plateau noch die Reste meines Vorgängers am Rand vorgefunden haben. Das Stück Baguette und Schokoladekuchen musste man dann in die Wassertropfen der besagten Unterlage legen. Das Messer und die Gabel waren natürlich auch noch nass und zeugten von einer oberflächlichen Reinigungsbehandlung in der Abwaschstrasse. Das Plateau stellte man auf den Tisch der wohl seit zwei Tagen nicht mehr gut gereinigt worden war um sich anschliessend auf einen mehr oder weniger wackeligen Stuhl zu setzen. Gut gab es genügend Salz und Pfeffer, damit man diese Delikatesse von Atlantischem Zuchtlachs essbar machen konnte.
Diese armen Rekruten, da würde ich mir zweimal überlegen, ob ich Feuerwehrmann werden will.
Zur Hygiene allgemein ist zu bemerken, dass diese im Hinblick auf die Grippe H1N1 wohl ein bisschen an Plätzen in der Prioritätenliste gewonnen hat, was sich dadurch zeigt, dass sich auch hier in jedem WC oder Nasszelle diese ominösen Händewasch-Anleitungen befinden. Nur mangelt es bei der Umsetzung, da es bereits bei der fehlenden Seife und falls diese zufälligerweise vorhanden ist, zeigen sich die sofern vorhandenen Trocknungsutensilien von der eher schmutzigen Seite. Nun wenn man Glück hat ist so ein Fön vorhanden, bei dem man innert 3 Minuten die Hände trocknen kann.
Nun aber doch noch einige Worte zu unserem heutigen Lektionsinhalt. Es wurden zwei Szenarien durchgespielt in denen jeweils Gase die Hauptrollen spielten. Das eine war dem Umgang mit einem Zisternenwagen der Bahn gefüllt mit Propan und Butan gewidmet. Im anderen wurde ein zuerst unbekanntes Giftgas in der Metrostation des Grand Arch in der Défense simuliert. Beide führten zu heissen Diskussionen, die Grundlösung war aber in allen drei Gruppen in etwa die gleiche. Was sich bei einer eingespielten Doktrin eigentlich auch ergeben sollte.
Der Nachmittag wurde ganz leicht abgeändert. Anstelle einer weiteren Uebung war eine Diskussion angesagt. Die Kader konnten über ihr Patientenleitsystem diskutieren. Sie müssen dem Kommandanten einen Vorschlag für Verbesserungen vorschlagen.

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